Rollstuhlbasketball steht vor Ausschluss aus den Paralympics

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Köln (ots) – Athleten Deutschland ist höchst alarmiert angesichts des möglichen
Ausschlusses des Rollstuhlbasketballsports von den paralympischen Spielen 2020.
Das International Paralympic Council (IPC) hatte am vergangenen Freitag eine
entsprechende Warnung veröffentlicht, sollte der Rollstuhlbasketballverband
(International Wheelchair Basketball Federation/IWBF) seine Regeln nicht an das
Klassifizierungssystem des IPC anpassen.

„Die Meldung des IPC hat uns Spielerinnen und Spieler tief getroffen. Wir alle
haben unfassbar viel Zeit und Energie in die Qualifikation für „Tokio 2020″ und
die laufende Vorbereitung gesteckt. Wir haben berufliche und private Ziele dem
Sport untergeordnet. Diese Nachricht jetzt – wenige Monate vor Beginn der Spiele
– und dazu durch eine Pressemitteilung zu erhalten ist erschütternd und
inakzeptabel.“, sagte Mareike Miller, Kapitänin der deutschen
Rollstuhlbasketballnationalmannschaft und Mitglied von Athleten Deutschland.

Das IPC hatte außerdem bekanntgegeben, Rollstuhlbasketball aus dem
paralympischen Programm für das Jahr 2024 zu nehmen. Der IWBF hat es bis heute
versäumt seinen Klassifizierungskodex, der den Grad der Behinderung der
Athlet*innen, die Prozesse und Dokumentation der Klassifizierungen bestimmt, an
die 2015 geänderten Vorgaben des IPC anzupassen. Der Ausschluss des IWBF von den
Spielen in Tokio ist nur noch durch Befolgung eines Aktionsplans, den das IPC
ebenfalls am Freitag vorlegte, abzuwenden.

„Wir werden alles daransetzen, dass den Spielerinnen und Spielern die Teilnahme
an den Paralympics nicht verwehrt wird. IWBF und IPC müssen eine entsprechende
Regelung finden.“, sagte Johannes Herber, Geschäftsführer von Athleten
Deutschland. „Die fehlende Einbindung der Athletinnen und Athleten in die
Entscheidungsprozesse des IWBF und die Intransparenz, die das Vorgehen des
Verbands kennzeichnet, müssen außerdem dringend adressiert werden.“

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