Hotelkette Motel One rechnet mit 80 Millionen Euro Verlust

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Berlin (ots) –

– Auslastung liegt wieder bei ein Drittel, Ostsee-Häuser ausbucht – Hotelkette verliert weiter Liquidität, Hälfte der Mitarbeiter noch in Kurzarbeit – Expansion soll laut Gründer Dieter Müller trotzdem weitergehen

Motel One-Gründer Dieter Müller rechnet trotz der Lockerung im Tourismus mit einem hohen Verlust seiner Hotelkette in diesem Jahr. „Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr 80 Mio. Euro Verlust schreiben werden“, sagte er dem Wirtschaftsmagazin ‚Capital‘ (Heft 8/2020, EVT 16. Juli). Derzeit liege die Auslastung seiner 74 Hotels bei im Schnitt ein Drittel – erst bei 45 bis 40 Prozent erreiche er den Breakeven. „Das Feuer brennt nicht mehr lichterloh“, sagte er. „Wir verlieren aber weiter Liquidität. Unsere Planungen sehen vor, dass sich das bis Jahresende hinzieht.“

Insgesamt zeigte sich Müller optimistischer gestimmt als noch im Lockdown. „Wie sehen in vielen Ländern Licht am Ende des Tunnels“, sagte Müller. Die Auslastung in Deutschland, Österreich und der Schweiz steige, Stadthotels wie München oder Hamburg seien gut nachgefragt, in Städten wie Rostock oder Lübeck an der Ostsee sei man sogar ausgebucht. Noch immer aber seien die Hälfte der Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Müller hatte Motel One im Jahr 2000 gegründet und mit günstigen Preisen, guten Lagen und auffälligen Designkonzepten die Marke bekannt und beliebt gemacht. 2019 war Motel One noch um 15 Prozent gewachsen, setzte 562 Mio. Euro um und machte 129 Mio. Euro Gewinn. Der Notfallbetrieb im Lockdown kostete Müller 20 Mio. Euro Liquidität im Monat, Staatshilfen nahm er Dank eines guten Eigenkapitalpolsters keine in Anspruch. Müller regte an, dass Unternehmen in den kommenden Jahren noch höhere Verlustvorträge geltend machen können sollen als geplant.

Die rasante Expansion der Gruppe – derzeit sind rund 20 Projekte in der Planung – solle aber weitergehen, sagte Müller. Baustellen könnten sich verzögern, weil sie unterbrochen wurden oder Investoren Termine verschoben hätten. „Es ist wichtig, in diesem Sturm zu stehen“ sagte Müller. „Wir haben uns schnell angepasst.“

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