Covid-19: BundeswehrZentralkrankenhaus schafft Puffer

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Koblenz (ots) – Bisher hat die Corona-Krise die deutschen Krankenhäuser noch nicht an ihre Belastungsgrenzen geführt. Damit es erst gar nicht so weit kommt, hat das BundeswehrZentralkrankenhaus (BwZKrhs) in Koblenz die Aula des Hauses zu einer vierten Covid-19 Beatmungsstation umgewandelt. „Sie sehen hier die vierte Stufe eines Versorgungskonzeptes. Durch die leidvolle Erfahrung unserer Nachbarstaaten haben wir uns damit beschäftigt, was wir tun können, wenn es immer mehr Patienten gibt und die normalen Intensivkapazitäten ausgereizt sind“, erklärt Generalarzt Dr. Almut Nolte, Kommandeurin und Ärztliche Direktorin des Krankenhauses. Für diesen Fall habe man im BundeswehrZentralkrankenhaus ein Stufenkonzept entwickelt, so Dr. Nolte. Das Konzept sieht vor, bei drei voll belegten Covid-19-Intensivstationen immer noch einen Bereich in der Hinterhand zu haben, auf den man ausweichen könnte.

Aufbau der Infrastruktur in kürzester Zeit

Ein interdisziplinäres Team hat diese vierte Stufe innerhalb von sechs Arbeitstagen aufgebaut. Das sei eine phänomenale Teamleistung über mehrere Organisationsbereiche und Dienststellen hinweg gewesen, erklärt Dr. Nolte. Aufgrund dessen, dass in der Aula keine Infrastruktur für eine medizinische Abteilung vorhanden gewesen ist, waren hier zu Anfang neben dem militärischen und medizinischen Personal vor allem Handwerker tätig. Hier kam das Bundeswehrdienstleistungszentrum zum Einsatz. Regierungsamtsrätin Astrid Schmitz-Frensch vom Bundeswehrdienstleistungszentrum Koblenz erklärt: „Hier im speziellen Fall waren das Maler, Maurer, Schreiner und Elektriker. Dazu kamen noch die externen Handwerksbetriebe, die sehr gut und sehr schnell gearbeitet haben. Das ging von der Abdeckung des Fußbodens bis zur Errichtung von Trockenbauwänden innerhalb von zwei, drei Tagen. Alles ging Hand in Hand und hat wunderbar funktioniert.“

Eine eigene kleine Apotheke

Oberstabsapotheker Peter Langer war an der materiellen Ausstattung für die in der Aula neu errichtete Station mit zwanzig Betten maßgeblich beteiligt: „Wir haben die Erstausstattung der Einrichtung mit Arzneimittel und Medizinprodukten gewährleistet, die für den Betrieb benötigt werden. Sofern die Aula in Betrieb geht, stellen wir auch die Folgeversorgung sicher.“ Das werde mit dem Personal und Material der Apotheke im BundeswehrZentralkrankenhaus geleistet, so Langer. Tatkräftige Unterstützung bei der Sauerstoffversorgung gab es durch das benachbarte Sanitätsregiment. Und wie in allen Bundeswehrkrankenhäusern sind zurzeit auch im Koblenzer Haus vermehrt Reservistinnen und Reservisten sowie Sanitätsoffizieranwärterinnen und Sanitätsoffizieranwärter tätig, die nun neben der Krankenhaus-Apotheke auch im Bereich der Sauerstofferzeugung die vorhandenen Kräfte unterstützen, erklärt Langer.

Als Facharzt koordinieren können

Oberfeldarzt Dr. Dennis Ritter, Leitender Oberarzt der Klinik Xb im BwZKrhs würde für den Fall, dass die vierte Eskalationsstufe greift, die Leitung über die Station in der Aula übernehmen. „Wenn wir hier zwanzig Beatmungspatienten versorgen müssen, dann bedeutet das natürlich eine enorme Verantwortung auf der einen Seite, auf der anderen Seite muss man als Facharzt auch koordinierend tätig sein.“ Immer den Überblick zu bewahren, würde die große Herausforderung werden. Man habe sich im Zusammenhang mit der drohenden Corona-Pandemie sehr früh im Rahmen der Krankenhauseinsatzleitung mit dieser Thematik befasst und überlegt, worauf sich das Krankenhaus einstellen müsse, so Dr. Ritter. So sei man zu dem Schluss gekommen, dass es nötig sei, einen Puffer zu schaffen.

Vierte Stufe der Katastrophenmedizin

Drei Eskalationsstufen mit verschiedenen Intensivbereichen gibt es im Krankenhaus. Und erst wenn all diese belegt sind und immer noch mehr Patienten ins BwZKrhs gebracht werden, dann wird die Station in der Aula genutzt. „Ich hoffe, dass wir nie auf diese Einrichtung zugreifen müssen,“ gibt Generalarzt Dr. Nolte zu bedenken. Diese Reserve sei für die Stufe vier in der Katastrophenmedizin vorgesehen. Dabei werde der Anspruch auf Individualmedizin aufgegeben, so Dr. Nolte. Dies komme aber erst zum Tragen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgereizt sind, erklärt die Kommandeurin des BundeswehrZentralkrankenhauses.

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